Zu einer Dienstversammlung mit Fachsymposium in großer Runde hatte Kreisbrandinspektor Ralph Stühling am 13. November 2010 in das Bürgerhaus nach Modautal-Lützelbach eingeladen. Dem fachkundigen Publikum bestehend aus den Kreisbrandmeistern, den Kreisausbildern, den Stadt- und Gemeindebrandinspektoren sowie den Wehrführern der Kreisfeuerwehren standen zahlreiche Referenten mit umfangreichen und interessanten Themengebieten gegenüber.

Modautals Bürgermeister Jörg Lautenschläger begrüßten die Anwesenden in Lützelbach. Die Sparkassen Darmstadt und Dieburg, vertreten durch Jürgen Draser, übergab der Runde die Druckfrische Neuauflage des Kommentars zum Hessischen Gesetz über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz (Hessisches Brand- und Katastrophenschutzgesetz - HBKG). Das Besondere daran, die Exemplare sind vom Verfasser Dipl. Mediator (FH) Ingo-Endrick Lankau persönlich signiert worden.

Kreisbrandinspektor Ralph Stühling eröffnete das Symposium mit Berichten zu aktuellen Themen. Neu zum überörtlichen Brandschutz sind hinzugekommen ein Wechselladerfahrzeug und ein Abrollbehälter Hochwasser in Groß-Umstadt. Im Standort Babenhausen wird ein 2. MGV im Landkreis stationiert. Der AB-Lüfter in Griesheim wurde in Dienst gestellt, in Groß-Bieberau steht eine mobile Tankstelle für Diesel-Kraftstoffe bereit. Verschiedenen Materialien für die KatS Lager wurden angeschafft. Weitere Punkte betrafen u.a. die Prioritätenliste für Anschaffungen, Bedarfs- und Entwicklungspläne der einzelnen Kommunen, Ausbildung, Übungen und Zukunftskampagne.

Kreisbrandmeister Dr.-Ing. Michael Reick des Landkreiseses Göppingen referierte über die "Rauchkontrolle bei Bränden" und stellte die Vorzüge eines mobilen Rauchverschluss vor. Ein mobiler Rauchverschluss kann vor allem, die Rauchausbreitung in Treppenhäusern verhindern, findet Einsatztaktische Verwendung um verrauchte Treppenräume schnell wieder zu entrauchen und hilft Rauchschäden zu vermeiden.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt berichtete KBI Ralph Stühling über die "Neukonzeption des Katastrophenschutz in Hessen". Dieser wurde neu strukturiert. Die Auswirkungen und Änderungen für den Landkreis Darmstadt-Dieburg stellte Stühling ausführlich vor.

Der nächste Programmpunkt beschäftigte sich mit neuem aus dem IuK-Bereich. Kreisbrandmeister Matthias Maurer-Hardt stellte die Änderungen bzw. Ergänzungen im Drägerware ZMS (FLORIX Hessen) System dar. Zwei zusätzliche Module werden in der Software integriert. Das Modul Brandschutzerklärung/-aufklärung dient zur Dokumentation von geleisteten Tätigkeiten in diesem Bereich, das Modul Dienstbuch vereinfacht zukünftig die Dokumentation bei Veranstaltungen und Aktivitäten außerhalb von Einsätzen. Im Zuge der Vorbereitung auf den Umstieg zum künftigen Digitalfunk wurde vom HMdIS (Hessischen Ministerium des Innern und für Sport) der Funkrufnamenkatalog überarbeitet. Als wesentliche Änderung ergibt sich hieraus der Wegfall des Stadtteil bzw. Ortsteils-namens im Funkrufnamen, zukünftig wird das durch ein Nummernsystem abgelöst. Maurer-Hardt stellte die Änderungen, die ab dem 1. Februar 2011 anzuwenden sind, ausführlich vor.

Nach der Mittagspause beschrieb Kreisbrandmeister Uwe Reimund "Einsatzmaßnahmen bei Photovoltaik-Anlagen". Die zunehmende Erzeugung von elektrischer Energie auf alternativen Wegen hat in den vergangenen Jahren die Installation von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland stark zugenommen. Viele Gebäudedächer werden genutzt um die Kraft der Sonnen in elektrische Energie umzuwandeln. Der Verbau dieser regenerativen Energieerzeugung stellt die Feuerwehren aber auch vor neue Aufgaben und setzt die Einsatzkräfte neuen Gefahren aus.

Modautals Gemeindebrandinspektor Frank Hach referierte über die "Organisation und Führung in der Zukunft". Wie können die Feuerwehren ihre Aufgaben verteilen um die Leistungsträger in den Wehren zu entlasten? Welche Ausbildungsanforderungen sind noch zeitgemäß? Sind die Strukturen in den Wehren noch zeitgemäß? Verwaltungsvereinfachung, gezielte Aufgabenverteilung, interkommunale Zusammenarbeit und die Ausbildung gilt es zu beleuchten. Mögliche Antworten und Anpassungen wurde aufgezeigt und in der Runde diskutiert.

"Digitalfunk in Hessen und Ladadi" ein weiteres Thema zu dem KBM Matthias Maurer-Hardt Stellung nahm. Die Feuerwehren, Rettungs- und Hilfsdienste im Landkreis Darmstadt-Dieburg sind 2011 für die Umstieg zum Digitalfunk vorgesehen. Es gilt zahlreiche Aufgaben auf Kreis- und Kommunenebene umzusetzen und vorzubereiten um rechtzeitig für den Umstieg vorbereitet zu sein. Ob die Bereitstellung der Haushaltsmittel, die Migration der Funkgeräte und die Schulung der Anwender, Maurer-Hardt stellte die Aspekte mit der neuen Technik ausführlich vor.

Abschließend berichtete KBI Ralph Stühling über "Interkommunale Zusammenarbeit, Einkaufskooperation Schutzkleidung und Atemschutz". Einkaufskooperationen sind besonders gut geeignet, um die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer zu steigern. In einer Einkaufskooperation können Feuerwehren ihre Bedarf bündeln und so günstigere Konditionen aushandeln. So können zum einen Nachteile gegenüber Großunternehmen kompensiert werden, die sich zum Beispiel aus geringeren Beschaffungsvolumina ergeben, zum anderen ist man im Team erfolgreicher und schont Ressourcen gleiche Arbeit mehrfach zu tun.