Ein ausgedehnter Waldbrand in der Waldgemarkung Ernsthofen, Neutsch, Ober-Modau war Ausgangslage einer größer angelegten Übung am Samstag, den 28. April 2012, die den Einsatz von insgesamt ca. 75 Helfern forderte.

Waldbrände weit außerhalb bebauten Gebietes und somit außerhalb der guten Straßen- und Wassernetz-Infrastruktur stellen die Einsatzkräfte in logistischer Hinsicht vor besondere Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund üben die Einsatzkräfte in regelmäßigen Abständen Szenarien, wie sie besonders in trockenen Sommermonaten in den Wäldern jederzeit auftreten können. In diesem Jahr war das Waldgebiet in der Nähe des Kreisjugendheims Ernsthofen, im Grenzbereich zu Neutsch und Ober-Modau Schauplatz einer größer angelegten Waldbrandübung.

Da ein klares Schadensbild zum Gelingen einer solchen Übung wesentlich beiträgt, konnten in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Revierförster im Vorfeld potentielle Brandflächen lokalisiert werden, an denen für die Übung größere Feuerstellen entfacht wurden.
Ausgehend von einer ersten Meldung „starke Rauchentwicklung“ am Waldrand oberhalb des Buchteiches Ernsthofen wurden um 15 Uhr zunächst die Feuerwehren Ernsthofen, Asbach und Klein-Bieberau alarmiert. Als diese nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle eine größere Waldbrandlage vorfanden, wurden weitere Modautaler Ortsteilfeuerwehren sowie Unterstützung durch die Feuerwehren der Stadt Ober-Ramstadt angefordert. Im weiteren Verlauf der Übung erreichten Meldungen über eine weitere Waldbrandlage einige hundert Meter westlich des Kreisjugendheimes die Einsatzkräfte. Dementsprechend wurden weitere Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren aus Pfungstadt und Seeheim sowie die Feuerwehr Erzhausen (die im Rahmen der regelmäßigen gemeinsamen Katastrophenschutzausbildung an der Übung teilnahm) hinzugezogen.

Die Wasserversorgung wurde durch Förderstrecken vom Buchteich sowie von einem See im Modauer Waldgebiet sichergestellt. Weiterhin wurde mit drei Großtanklöschfahrzeugen (Ober-Ramstadt, Seeheim, Pfungstadt) zwischen Pufferbehältern an der Einsatzstelle und öffentlichen Hydranten in Ernsthofen und Modau ein Pendelverkehr eingerichtet. Einer Ausbreitung des Waldbrandes in Richtung des Kreisjugendheims wurde zudem durch eine Riegelstellung über die dort vorhandenen Hydranten vorgebeugt. Durch den massiven und großflächigen Einsatz konnte gegen 17.30 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden. Die darauf folgenden Aufräumarbeiten und das Aufrüsten der Fahrzeuge zogen sich noch bis ca. 19 Uhr hin.
Neben der Brandbekämpfung war ein weiterer Übungsschwerpunkt die Erprobung des neuen Digitalfunkes, der bei den Modautaler Feuerwehren für den Einsatzstellenfunk ab dem 1. Mai 2012 eingeführt wurde. Somit konnte die neue Funktechnik sowie deren Einsatzgrenzen vorab intensiv getestet werden.

Insgesamt waren an der Übung folgende Einheiten beteiligt:

  • Feuerwehr Modautal         ca. 40 Einsatzkräfte
  • Feuerwehren Ober-Ramstadt    ca. 15 Einsatzkräfte
  • Feuerwehr Erzhausen        ca. 15 Einsatzkräfte
  • Feuerwehr Seeheim        3 Einsatzkräfte
  • Feuerwehr Pfungstadt        3 Einsatzkräfte

Besonderen Dank gilt es dem Revierförster Herrn Kremer (Forstamt Darmstadt) zu sagen, der mit seinem Team die Feuerstellen für die Übung vorbereitet hat.

Hervorzuheben ist auch die Zusammenarbeit der Modautaler Feuerwehren mit der Feuerwehr Erzhausen, mit der seit dem gemeinsamen Einsatz beim Elbehochwasser in Dessau im Jahr 2002 seit nunmehr zehn Jahren eine regelmäßige und sehr erfolgreiche gemeinsame Katastrophenschutzausbildung praktiziert wird. Diese Ausbildung dient zur Vorbereitung auf zukünftige gemeinsame Einsätze bei überörtlichen Großschadenslagen.

Text: Immanuel Czwalina / Bilder: FF Erzhausen